Berlin

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Wappen von Berlin
© FanPro

Berlin ist ein Sprawl der ADL, in dem Anarchie über ein Jahrzehnt die vorherrschende „Regierungsform“ war.

Die ersten Jahre des neuen Millelenniums

Nach der Wiedervereinigung war Berlin von 1990 bis 2023 die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, bis Regierung und Parlament um den ausufernden Ausschreitungen und täglichen gewalttätigen Demonstrationen zu entkommen nach Hannover umzogen. Während der Eurokriege stoßen 2031 die Panzerkeile der russischen Invasoren entgegen den Erwartungen nicht auf Berlin vor, sondern umgehen die Stadt im Norden. Während Brandenburg zum Schlachtfeld wird, bleibt Berlin vom Krieg verschont. Als 2033 islamistische Fanatiker während des Großen Dschihads auch in Berlin zum heiligen Krieg aufrufen, brechen erneut Unruhen in der Stadt aus, und Kreuzberg wird zum Emirat ausgerufen, das jedoch nicht all zu lange Bestand hat.

Shadowtalk Pfeil.png Auch wenn nicht wenige anno 2070 immer noch nostalgisch vom Emirat Kreuzberg reden...
Shadowtalk Pfeil.png Archiv


Das Anarchistische Berlin

Im Jahre 2039 löste die Nacht des Zorns und der überraschend einige Widerstand der Meta-freundlichen, anarchistischen und linken Gruppen stadtweite Unruhen aus, die in der Vernichtung der Berliner Sektion des Humanis Policlubs mündeten, der Jahre brauchte, um eine neue Niederlassung ihrer anti-metamenschlichen Organisation in der Stadt aufzubauen. In der Folge hielten die Unruhen allerdings an, und mündeten zusammen mit einer Studentenrevolte an der Freien Universität, die sich gegen die - nach meinung der Studenten - unfairen Prüfungszulassungsbestimmungen richtete - in einen kleinen Bürgerkrieg. Schließlich übernahm eine Koalition aus Neo-Anarchisten, Anarcho-Syndikalisten und Trotzkisten die Kontrolle über die Stadt und rief Berlin zum "Größten Experiment in der Anarchistischen Geschichte" aus. Das sog. "Letzte Gesetz" wurde verkündet, und der Berliner Rat, der künftig nur als reine Diskussionsplattform ohne jegliche legislative oder exekutive Befugnis zu dienen hatte, blieb das einzige politische Organ im anarchistischen Berlin. Steuern zu zahlen war künftig eine rein freiwillige Sache, die Polizei wurde aufgelöst und sämtlichen öffentlichen Einrichtungen privatisiert. Da es gemäß des "Letzten Gesetzes" ausdrücklich verboten war, allgemein gültige Gesetze zu erlassen, mußte jeder, der sich in seinen Rechten verletzt fühlte oder glaubte, Opfer eines Verbrechens geworden zu sein, selbst für Gerechtigkeit sorgen oder jemanden anheuern, damit der Selbstjustitz übte. Um diese Dienstleistungen effektiver erbringen zu können, bildeten die arbeitslosen Polizisten Selbstjustiz Trupps (SJTs) oder wurden professionelle Leibwächter zum Anheuern. Für seine Sicherheit war jeder mit seinen jeweiligen Chummern und Verbündeten ausschließlich selbst verantwortlich, und niemand kümmerte sich darum, Dinge wie Jugendschutz, allgemeine Schulpflicht oder Gleichbehandlungsgrundsätze durchzusetzen. Für das Machtgefüge innerhalb der Anarchie wurde der Begriff des "Status F" (Status Fluxus, abgeleitet von fließend, ständig in Bewegung) geprägt, da speziell den Anarchisten daran gelegen war, daß sich sämtliche wechselseitigen Beziehungen in permanenter Veränderung befanden, so daß keine neuen Machtstrukturen im Sinne eines Status Quo zementiert werden konnten. Jeder, der den Eindruck erweckte, soetwas wie eine stabile Machtbasis aufzubauen, galt automatisch als "Bedrohung des Status Fluxus" (kurz: BFS) und hatte alle anderen Parteien gegen sich, was niemand lange überlebte. Die sich ständig ändernden wechselseitigen Beziehungen von Policlubs, Syndikaten, Sekten, Kulte, Gangs und Konzernen funktionierten so auf eine chaotische Weise, wobei die Dienste der Informanten und Vermittler unerlässlich für jeden waren, der innerhalb des Status F irgend etwas erreichen wollte.

Da allerdings die "Absolute Freiheit" der Anarchie aber dem Einzelnen auch eine erhebliche soziale und Eigenverantwortung abverlangte, und nicht wenige das Fehlen von feststehenden Gesetzen mit "alles ist erlaubt" verwechselten, war das anarchistische Paradies Berlin in der Praxis so paradisisch nicht. Der Status F brachte so eine Menge teils (meta)menschenverachtende Auswüchse hervor, gegen die die verschiedenen Fraktionen innerhalb des im Fluß befindlichen Machtgefüges bestenfalls sporadisch vorgingen: "Sportveranstaltungen" wie der berüchtigte «Berliner Zehnkampf», bei denen regelmäßig fast alle Teilnehmer ums Leben kamen, "Freakshows" im Nachmittags-Trid-Programm, bei denen die Selbstdarsteller Leben und Gesundheit riskierten, der große Schattenmarkt, auf dem ganz offen mit lebenden und toten Menschen, gebrauchter Cyberware, Drogen, Snuff-BTLs, Waffen usw. gehandelt wurde oder kanibalistische Restaurants - es gab in Berlin kaum etwas, was es nicht gab... Auch Gangs, die ihren Rassismus hemmungslos auslebten wie die pseudo-christlichen «Kreuzritter» auf der einen und die «Horde» der Orks und Trolle auf der anderen Seite feierten in Berlin fröhlich Urstädt.

Shadowtalk Pfeil.png Tja, es ist schon erstaunlich, welche Stilblüten die Metamenschheit treibt, wenn man sie denn lässt...
Shadowtalk Pfeil.png Eismann

Der Zustand der Anarchie hatte in Berlin in dieser Form bis 2055 Bestand. In einer generalstabsmäßig geplanten Militäraktion eroberten Konzerntruppen - mit politischer Rückendeckung der Bundesregierung - unter dem Vorwand der Zerschlagung der Universellen Bruderschaft im Rahmen der «Operation Zebra» von BIS und BGS und der Niederwerfung angeblicher "Hungerrevolten" bis 2056 den größten Teil Berlins und beendeten so den "Anarchistischen Großversuch". Die Anarchos, die den logistisch und militärisch überlegenen Konzerntruppen einen erbitterten Abwehrkampf lieferten, aber ihren Widerstand - auch wegen der permanenten internen Flügelkämpfe - nicht wirklich effektiv koordinieren konnten wurden in den Ostteil zurückgedrängt und dort in dem kleinen Stück von Berlin, das sie mit Mühe halten konnten, letzlich eingemauert.

Shadowtalk Pfeil.png Der offene Krieg mit den Söldnern der Konzerne begann im Prinzip, als ein Verein der Anarchosyndikalisten mit dem schönen Namen «Liberty of Body & Soul», der sich zur echten BFS entwickelt hatte, als Werkzeug der AG Chemie enttarnt wurde... und wie es ausgegangen ist, wissen wir schließlich alle!
Shadowtalk Pfeil.png AntiFa


Berlin nach dem Ende der Anarchie

Seit dem die Konzerne mit ihren Privatarmeen im Umfeld der Zerschlagung der Universellen Bruderschaft und den ausufernden Kämpfen im Umfeld einer angeblichen "Hungerrevolte" die Macht über den Westteil übernommen haben, wärend sich die Neo-Anarchisten und Anarchosyndikalisten verzweifelt bemühen, den Ostteil der Stadt zu halten, hat sich alles geändert: Der Westen ist in Konzernstadtteile aufgeteilt, in denen die politische Kontrolle jeweils komplett beim namensgebenden Konzern liegt.

Shadowtalk Pfeil.png Als es Mitte 2060 meinen berühmten Vorgänger Sandmann erwischt hat, ging von hier aus ein weiterer Großangriff auf den Anarcho-Sektor im Osten der Stadt aus, weil diese Verbrecher in Schlips und Nadelstreifen die berühmte "Sandmann-Datei" im Osten vermuteten... aber damit haben sie sich gründlich vertan!
Shadowtalk Pfeil.png Sandmännchen
Shadowtalk Pfeil.png Die landete als Lebensversicherung für die Runner damals im Shadowland-Knoten Frankfurt... Drek! - April '63 war das für den Frankfurter Knoten dann das Todesurteil! - Aber an der Proteus AG und der AGC ist die Geschichte ja auch nicht spurlos vorbei gegangen...
Shadowtalk Pfeil.png Corpshark
Shadowtalk Pfeil.png Proteus-Intern hieß die Berliner Ark auf dem alten Fuchi-Gelände übrigends Megiddo... aber der Name wurde nur im inneren Kreis der Verschwörer benutzt, ehe Goldammer den Laden übernommen und umgebaut hat!
Shadowtalk Pfeil.png Sandmännchen

Hinzu kommen ein paar Stadtteile ohne feste Konzernzugehörigkeit, die aber unter dem "Schutz" der Kons stehen.

  • Potsdam
  • Oranienburg
  • Nikolassee
  • Dahlem
  • Kreuzberg
  • Gatow
  • Tiergarten
  • Wilmersdorf
  • Reinickendorf

Im Westen galt in Folge der neuen Machtverhältnisse praktisch ausschließlich Konzernrecht, was in den Konzernstadtteilen zu teilweise an einen Polizeistaat erinnernden Verhältnissen geführt hat. Gleichzeitig investierten die Megakons jedoch auch eine Menge Euros in die Einrichtungen, die während der Periode der Anarchie sich selbst überlassen, verkommen und verfallen waren, und eliminierten effektiv die diversen - teils menschenverachtenden - Auswüchse des "Status F". - Und 2061 gab es das heute legendäre, von MCT-Media gemeinsam mit der DeMeKo gesponserte Benefiz-Konzert "Ragnarock" für die "Opfer der Anarchie" und den Wiederaufbau Berlins.

Unteranderem wurde auch einiges in die Freie Universität Berlin gesteckt, die zu Zeiten der Anarchie berüchtigt dafür war, ihre Doktor-Diplome an der Bartheke der Uni-eigenen Kneipe zu verkaufen und die noch einige Jahre brauchen wird, um wieder zu einer angesehenen Bildungseinrichtung zu werden.

Für die - an sich sehr gut ausgebaute - Berliner U-Bahn fand sich hingegen bislang noch kein Interessent, da dort seit ihrem Ausbruch aus dem Berliner Zoo zahllose Critter - und ihre Nachkommen - hausen, und keiner der Konzerne es übernehmen wollte, sie alle wieder einzufangen. Für SIN-lose Individuen stellen die U-Bahnschächte daher einen zwar hoch riskanten aber nichts destotrotz nützlichen Weg dar, ungesehen vom anarchistischen in den Konzernsektor zu gelangen und umgekehrt.

Weiterhin besaß die Stadt mit den «Berlin Solids» und den «Kreuzberg Assassins» 2063 gleich zwei professionelle Urban Brawl-Teams und mit den «Berlin Bulldogs» bis zur Einstellung der Liga auch eine Combat Biking-Mannschaft.

Das Anarchistische Ostberlin

Der Osten ist - im Gegensatz zu den konzernbeherrschten Westsektoren - das, was nach erbitterten Rückzugsgefechten vom "Anarchistischen Großversuch" Berlin geblieben ist. Hier haben sich Neo-Anarchisten, Anarchosyndikalisten und andere Anhänger der verschiedenen anarchistischen Richtungen in einer Art Belagerungssituation und permanenter Mangelwirtschaft quasi "eingeigelt". Nach mehreren Versuchen, ihn sturmreif zu schießen oder auszuhungern, haben die Konzerne sich inzwischen offenbar entschieden, den anarchistischen Teil Berlins als gegebene Tatsache hinzunehmen. Nach der Zerschlagung von Schattenland Frankfurt zog der wichtigste deutsche Shadowland-Knoten in den anarchistischen Osten Berlins um, wobei eine Crew aus dortigen Anarchisten vom bisherigen Sysop Tell das Ruder übernahm: Antifa, Anne Archiste, Dator und Roter Korsar sowie Corpsshark, der zusammen mit Konwacht aus Frankfurt gekommen war. Auch die Otaku unter Führung Mnemosynes, die 2061 die «Operation Erntedank» überstanden hatten, siedelten sich dort an. Obwohl inzwischen "geduldete" Grenzübergänge - sowohl nach Brandenburg als auch ins westliche Konzern-Berlin - existieren, können sich die Anarchisten im Osten aber auch weiterhin nie sicher fühlen.

Das zeigte sich z. B. auch wieder im Dezember 2064 in den Nachwehen des 2. Matrixcrashs, als das BIS - unter dem Vorwand, das von Winternight angerichtete Massaker an den Ostberliner Otaku zu untersuchen - den dortigen Shadowland-Knoten aushob. In der Folge verließen die überlebenden Mitglieder der Ostberliner Schattenland-Crew den anarchistischen Teil Berlins, und verstreuten sich über die ADL - auch wenn sie 2070 im «Panoptikum», dem PAN-to-PAN-System und legitimen Schattenland-Nachfolger der kabellosen WiFi-Matrix allianzweit aktiv sind.

Quellenbücher zum Thema