Tschin-Fo
Tschin-Fo ist ein Ganger der Ex-Hamburger Sektion der «Chinese Deadly Dwarfs», der die wiederholten, erzwungenen Umzüge der Gang ins Exil im dänischen Jütland und später nach Oslo mitgemacht hat.
Tschin-Fo ist ein Junge von vielleicht 15 ½, knapp 16 Jahren. Er ist auffallend schmal gebaut - geradezu mager - und sein ein Bisschen zu spitzes Gesicht verleiht seinen Zügen etwas Rattenhaftes.
Loo - Großadmiral der Chinese Deadly Dwarfs, Hamburger Sektion
Was man ihm nicht ansieht, ist seine unglaubliche Zähigkeit: In dem dürren, sehnigen Körper steckt mehr Kraft, als die fehlende, offensichtliche Muskelmasse vermuten ließe, und er beherrscht genügend Kung-Fu, um die unerwartete Power bei Bedarf in ebenso zielsichere wie harte Handkantenschläge und Sicheltritte umzusetzen. Außerdem versteht er sich besonders auf den Kampf mit dem Kurzschwert und behauptet, es schon mal im direkten Duell gegen das Katana eines erwachsenen Yaks aufgenommen - und überlebt - zu haben. Loo, der Gangleader der ehemaligen Hamburger «Dwarfs», hat ihm wegen seiner gelegentlich all zu selbstsicheren und schnippischen Art schon ein paar Mal einen kleinen Dämpfer verpassen müssen, weil er die Grenze zwischen jugendlichem Übermut, bedenklichem Leichtsinn und gefährlicher Unzuverlässigkeit überschritt... Trotzdem weiß der philippinische Ork durch aus, was er an Tschin hat, der unter den Go-Gangern unter seinem Kommando vielleicht den größten Geschäftssinn besitzt, und genau weiß, wie man erfolgreich mit den potentiellen Käufern für Piraten-Beute und Schmuggelware feilscht, um den bestmöglichen Preis herauszuschlagen.
Tschin-Fo - Betrug? Schwindel? - Das nennt man Feilschen, Chummer!
Während einer - missglückten - Aktion in Hongkongs Schwesterstadt schlug er sich dort mehr oder minder spontan auf die Seite der «Dwarfs», die ihn - trotz anfänglichen Misstrauens - in ihre Reihen aufnahmen. Die geisterhaften Ober-Bosse der «Dwarfs»-Gang erkannten ziemlich schnell seinen Wert, und schickten ihn in die Allianz, um den dortigen geschäftlichen Unternehmungen ein Stückchen mehr Professionalität zu verleihen (und ihn durch die Distanz des halben Globus vor der Vergeltung der 289s zu bewahren). Er war gerade zur Hamburger Gang-Filiale gestoßen, als der Ärger mit den «Holsten-Zombies» richtig los ging, so daß er seine Gang-Chummer auf ihrer folgenden Odyssee begleitete.
Über seine Kindheit der Gegend um Mong Kok/Hongkong redet Tschin nicht gerne, da ihn die Erinnerung an seinen Großvater, bei dem er aufwuchs noch immer schmerzt: Der alte, weißhaarige Wujen, der sich auf das Spiel mit den wechselseitigen Beziehungen der Wuxing und des Chi verstand, fiel dem Flammengeist eines Triadenmagiers der «Easy Money Gang» zum Opfer, weil er einem geschäftlichen Projekt im Weg stand. Nach dem sein Enkel und Schüler schließlich herausfand, daß er sich ausgerechnet der Gang angeschlossen hatte, die für den Tod seines Ziehvaters und geliebten Lehrmeisters verantwortlich war, er aber auch nicht den Weg einer selbstzerstörerischen Rache beschreiten wollte, ließ ihm diese persönliche Schande gar keine andere Option, als sich von seiner Triade abzusetzen... Seine erstaunlichen kognitiven wie auch kämpferischen Fertigkeiten verdankt der - komplett unvercyberte - Junge vermutlich einer Ki-Begabung, wobei er deutlich der "sozialen" Richtung zugeneigt ist, auch wenn er sich nicht wirklich für einen bestimmten Pfad entschieden hat.
Mishiwa Kai-Tang - dances with DOLPHIN
Loo, der Gangleader der Hamburger «Chinese Deadly Dwarfs» in ihrem norwegischen Exil schätzt Tschin-Fos Talent im Verhandeln mit Hehlern, Schiebern und den gelegentlichen Mr. Johnsons, wenn sich einige seiner Ganger als Shadowrunner verdingen, und weiß sehr gut, daß die «Dwarfs» ohne den Burschen weit aus häufiger mit Verlust verkaufen würden. Daß der gelegentlich etwas über das Ziel hinaus schießt, und manchmal eine arg große Klappe hat... nun ja, das kann man dafür schon in Kauf nehmen. Im übrigen versteht Tschin sich besonders gut mit dem Technomancer Kwang und dem WaMo-Reiter und Rigger Yan. Die drei sind so ziemlich auf einer Wellenlänge und hängen häufig zusammen, wobei sich allerdings der jugendliche Übermut, der ihnen allen dreien zu eigen ist, gelegentlich gefährlich hochschaukeln kann...
Die auch «Easy Money Gang» genannte Hong Konger 289s-Triade betrachtet Tschin-Fo naturgemäß als seine Todfeinde, und er lauert begierig darauf, dieser so viele und so lohnende Geschäfte wie nur möglich zu verderben. Daß er davon abgesehen für die «Holsten Zombies», die für das Exil der Ex-Hamburger «Dwarfs» verantwortlich sind, ebenfalls nichts übrig hat, sollte auch nicht überraschen, und beruht im Übrigen auf Gegenseitigkeit.