Geistergefäß

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Geistergefäße ... sind Gegenstände, künstliche Figuren, tote oder auch lebende Körper, die von Geistern bewohnt werden können.

Manche magischen Traditionen, darunter die Schamanistische Tradition der koreanischen Mundang, Voodoo oder auch die Magie der Baulè in Westafrika, basieren auf Besessenheit, was bedeutet, daß beschworene Geister - egal, ob es sich um Loa, Ahnengeister oder Naturgeister handelt - sich nicht auf der physischen Ebene materialisieren, sondern von einem vorbereiteten Gefäß Besitz ergreifen müssen. - Gerade die Praktiken des Voodoo sind bekannt dafür, Serviteurs - wörtlich: Diener - zu erfordern, nicht-erwachte Voodoogläubige, die bereitwillig einen Loa oder einen der Les Invisibles von sich Besitz ergreifen lassen. Manche Houngans und andere Magier erlauben es einem beschworenen Geist auch, in den Körper seines Beschwörers zu fahren, aber viele scheuen das Risiko, die Kontrolle über ihren fleischlichen Körper zumindest teilweise an einen Geist abzugeben, der ja eigentlich ihnen dienen soll... Boshafte Geister, die ihrem Beschwörer die geschuldeten Dienste nur unwillig leisten, könnten zu leicht Befehle mutwillig falsch interpretieren, um den Körper eines Menschen oder MetaMenschen, in dem sie gerade stecken, zu töten oder zumindest dafür zu sorgen, daß er bewustlos wird, damit sie frei kommen!

Neben der in Besitznahme eines lebendigen, denkenden Wesens mit eigenem Willen können Geister auch von Tieren oder extra für diesen Zweck hergestellten Figuren wie dem Weidenmann eines Druiden oder dem Golem eines Kabballisten Besitz ergreifen. Einige Magier verwenden als Geistergefäße auch mit rudimentären beweglichen Elementen ausgestattete Statuen oder Robotter, die an billige, altmodische Sci Fi Filme erinnern.

Eine weitere Variante stellt die Nutzung toter menschlicher oder metamenschlicher Körper als Geistergefäß dar. Die Praxis, Leichen durch beschworene Geister scheinbar beleben zu lassen, und Zombies oder Widergänger zu erschaffen, ist zwar fast überall streng verboten - wird aber dennnoch gerade von Houngans des düsteren Petro-Ritus gerne praktiziert.

Schließlich können Geister auch in Artefakte, Waffen, Schmuckstücke oder - mehr oder minder gewöhnliche - Gegenstände beschworen werden, wenn das betreffende Objekt zuvor für die Verwendung als Geistergefäß vorbereitet wurde. So werden Schwerter, Amulette oder die Götzenbilder magischer Sekten gern als Geistergefäß genutzt, da man die mundanen Gläubigen leicht beeindrucken kann, wenn man den betreffenden gebunden Geist einige seiner Geisterkräfte einsetzen lässt. Mit einer Waffe, in der ein Geist steckt, können zudem auch astrale Gegner verletzt oder getötet werden, und sie kann - wie ein Waffenfokus - von ihrem Meister mit auf eine der Metaebenen genommen und dort benutzt werden. Sogar Autos und Motorräder sollen in der 6ten Welt von Magieanwendern schon als Geistergefässe genutzt worden sein...

Der große Rohdiamant, den Doggo - da Baulè-Gun-Boy mit sich herumschleppt, ist ein Beispiel für ein - relativ - normales Objekt als Geistergefäß, in dem dein finsterer Ahnen- oder Ratgebergeist haust: Joseph Mobutu, ein Ahnengeist, der nicht ohne Grund wie der kleptokratische einstige Diktator Zaires heißt!

Daneben hat der Junge und ehemalige Kindersoldat von der westafrikanischen Gold- und Sklavenküste in der Vergangenheit bereits seinerseits auch selbst wiederholt als Geistergefäß fungiert ... und ist in Folge der diversen, intensiven Besessenheitserfahrungen ein regelrechtes astrales Leuchtfeuer!

Eine Sonderform ist das sogenannte Gris-Gris, ein Tongefäß, das mit einem Lederdeckel verschlossen wird, und von den Obeyifa - einer besonderen Art von Beschwörungsadepten, die der Tradition des Orishá, einer Sonderform des Voodoo folgen - hergestellt wird [1].

Psioniker, die Gizzmos erzeugen, erschaffen im Prinzip ebenfalls Geistergefässe [2]. Im Falle der Imps, die im Jahr des Kometen in Erscheinung traten, und Foki besetzten um dann deren Besitzer zu manipulieren, wird das Prinzip und die Idee des Geistergefäßes auf den Kopf gestellt und regelrecht pervertiert... Mit den Insektengeistern und den Shedim sind zudem zwei der wohl unbeliebtesten und schädlichsten Geisterarten der Sechsten Welt zwingend notwendiger Weise auf lebende oder tote Körper als Geistergefässe angewiesen [3].

Wahre Geistergefäße

Wahre Geistergefäße stellen einen Sonderfall dar, da sie jeweils mittels einer jeweils im Einzelfall extra hierfür entwickelten, einzigartigen Verzauberung erschaffen werden müssen, und dazu dienen, einen - bösartigen oder unkontrollierbaren - Geist dauerhaft gefangen zu setzen, um die Gefahr, die von ihm ausgeht zu beseitigen. Naturgemäß stellt dies nicht nur hohe Anforderungen an die Entwicklung der Fokusformel für die Verzauberung und die Beschaffung der erforderlichen, vielfach außergewöhnlichen Reagenzien und magischen Radikale, sondern es ist meist auch ziemlich schwierig, den betreffenden Geist dazu zu bringen, sich in sein Gefängnis zu begeben...

Quellen

Quellendetails:

  1. Cyberpirates! / Cyberpiraten! - Obeyifa
  2. Brennpunkt: ADL - Gizzmos der Psioniker
  3. Bedrohliche 6. Welt (umfasst die Übersetzung von Teilen von "Threats" und "Threats II") - Imps, Shedim, Insektengeister in Tier-Gefässen