Memoiren eines Lichtträgers / Harlekins Rückkehr - Part 1

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Bei den folgenden Texten handelt es sich um das Tagebuch des Runners Silencio, aus dem später die Aufzeichnungen des Teams Bulletproof wurden, welches schließlich den Orden der Lichtträger neu gründete.
Jedes initiierte Mitglied der Lichtträger erhält ein Exemplar dieser Aufzeichnungen unter der Auflage es nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, dennoch erschienen Ende 2075 erste Teile der Aufzeichnungen in verschiedenen Data Havens. Ob es sich um Verrat oder eine Art von Rekrutierungsflyer der Lichtträger handelt ist bislang unbekannt.
Der aktuelle Stand der Veröffentlichung hier, entspricht dem Stand der Veröffentlichung ingame vom 15.10.2076.

Bisher erschienene Kapitel:


Achtung Spoiler! SPOILERWARNUNG! Achtung Spoiler!
Dieser Text kann Informationen enthalten durch die der "Genuss" folgender Romane und Abenteuer eingeschränkt wird:

Romane:

Abenteuer:

MeL 39: Harlekins Rückkehr Part 1 / In die Wüste[Bearbeiten]

Timecode 14.02.2055 / 23:23:23[Bearbeiten]

Nachdem wir uns an dem Geschenk Harlekins gütlich getan und das Biobier unseren ersten Durst gestillt hatte, beschlossen wir, Puppetmaster reinen Wein einzuschenken und ihm von unseren bisherigen Erfahrungen mit dem unsterblichen Elfen und seinesgleichen zu berichten. Ich bin mir nicht sicher, was er davon glaubte und was er als Unsinn abtat, aber spätestens als Ator ihm zum Einstieg in unser Team eine Karre seiner Wahl für bis zu 100.000NY versprach, war er dabei.
Er hielt noch Rücksprache mit seinen Connections, die ihm bestätigten, daß alle Kopfgelder auf das Team Bulletproof, bzw. deren Mitglieder, aufgehoben worden waren, dann schlug er ein, und unser Team war um einen hermetischen Magier reicher.
Das musste natürlich ordentlich begossen werden, und wir schleppten uns ins «Nosferatu», wo wir neben dem einen oder anderen Drink auch Gesellschaft für die Nacht fanden. Die letzten vierundzwanzig Stunden steckten uns aber allen in den Knochen, und so zog ich mich mit Terri, einer platinblonden Elfenschnalle, bereits gegen 2200 zurück. Schon den Abend über waren immer dickere Wolken aufgezogen, und es war nur eine Frage der Zeit, wann ein Gewitter losbrechen würde.
Ich war ziemlich durch, aber ich schaffte noch meinen Abschluss mit der Elfe, während draußen die ersten Blitze durch den Abendhimmel zuckten. Ich gab ihr ein paar Minuten, wieder zu Besinnung zu kommen, dann warf ich sie raus. Es war wirklich sehr nett mit ihr gewesen, aber nach den letzten Erlebnissen war es mir lieber, am Morgen allein aufzuwachen.
Ich warf mich auf mein Bett und blickte ein letztes Mal auf meinen Nachttischwecker:

23:23:23

Ich hätte wissen müssen, dass das nichts Gutes bedeuten konnte…

Timecode –.–.—- / ??:??:??[Bearbeiten]

Ich stand im fahlen Mondlicht neben meinen Chummern auf einem nicht asphaltierten Weg irgendwo in der Pampa. Rechts und links des Weges dunkler und stiller Wald, aus dem kein Laut zu vernehmen war. Nicht ein Windzug ging, obwohl der Himmel ein turbulentes Wolkenspiel zeigte. Nicht ein Laut war zu vernehmen, den wir nicht selbst erzeugt hätten.
Der Waldweg schien sich kurvig in die Unendlichkeit zu erstrecken und war doch gerade breit genug, dass leon, Dust, Ator, Puppetmaster und ich nebeneinander auf ihm spazieren konnten.
Irgendwie konnte das nicht wahr sein. Ich ging in die Knie, nahm etwas vom Boden zwischen die Finger und zerrieb es: Sandige Erde. „Das kann doch nur ein Albtraum sein!“, hörte ich leon sagen. Sie kniff die Augen zusammen, und es sah aus, als würde sie gleich defäkieren, doch nichts geschah.
Dust schien, ebenso ungläubig wie ich, ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen.
Ich atmete tief ein und aus: Luft, soweit ich sagen konnte.
Puppetmaster blickte in den Himmel. „Hier stimmt irgendwas nicht. Habt ihr schon mal so ’nen silbernen Mond und so violette Wolken gesehen?“
Ich stimmte ihm zu, musste aber eingestehen, dass meine Umwelt so konsistent wirkte, dass ich sie als Realität anerkennen musste. „Also das ist entweder nicht die richtige Realität oder eine stark veränderte.“
Ich konnte nicht anders und strafte Puppetmaster für diesen Satz mit einer hochgezogenen Augenbraue und Missachtung.
leon checkte ihr Kom und musste feststellen, dass sich keine Verbindung herstellen ließ. Zumindest so lange nicht, bis sie einem Geistesblitz folgend mich anrief. Mein Kom klingelte, und wir hatten eine glasklare Verbindung. Auch unsere helminternen Funksysteme sowie alle sonstigen Helmeinbauten schienen ihren Dienst zu tun, auch wenn außer uns niemand per Funk erreichbar war.
„Ich probier mal was.“ Ator setzte sich auf den Boden, dann schloß er die Augen…und öffnete sie kurz darauf wieder.
„Was machst’n da?“ wollte ich wissen.
„Interessant… kein Astralraum!“ Ator wirkte nachdenklich, aber in keinster Weise eingeschüchtert.
„Wie meinst du das denn?“, fragte Dust ungläubig.
„Naja, entweder hier sieht der Astralraum aus wie der Realraum oder es gibt ihn nicht“, antwortete Ator seiner Wahrnehmung entsprechend.
„Was hältst du denn davon, wenn wir im Astralraum sind?“ hakte ich nach.
„Aber sähen wir dann nicht anders aus?“ Dust schien verwirrt.
„Andere Geschichte. Vielleicht ist es nicht wirklich der Astralraum…“ Ich war mir ehrlich gesagt auch nicht sicher.
„Es könnte auch ein Illusionszauber sein“, meinte Puppetmaster.
„Das muss aber ein echt gut durchdachter Illusionszauber sein, der uns alle miteinschließt, eine Verbindung zu anderen via Kom unterbindet, unter uns aber zulässt und einen Hermetiker und unseren Krokomanten aus dem Astralraum fernhält“, tat leon diese Möglichkeit ab.
„Hey, ihr habt mir diesen ganzen Kram von unsterblichen Elfen und Großdrachen erzählt und jetzt wollt ihr das ausschließen?“, konterte Puppetmaster – und ich musste ihm irgendwie Recht geben.
„Vielleicht gibt es ja ein Afterlife und wir sind alle tot“, trieb es leon auf die Spitze.

Letztendlich blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Umwelt als real anzunehmen und uns mit ihr „vertraut“ zu machen. Der Weg, auf dem wir uns befanden, schien in einiger Entfernung hinter der nächste Kurve auf ein Lichtquelle zuzulaufen, während er in der anderen Richtung in der Unendlichkeit zu verschwinden schien. Es war klar, wir würden zum Licht gehen. Allerdings unterzogen wir unsere Ausrüstung noch einer Kontrolle.
Die Uhr von Puppetmaster schien etwa eine Stunde nach seinem Einschlafen stehengeblieben zu sein und zeigte: 00:23:23.
Meine Ares Alpha tat zwar ihren Dienst und feuerte eine Salve in Richtung eines als Ziel auserkorenen Baumes am Wegrand, verursachte dort aber ganz im Gegensatz zu ihrer per Bauart definierten Bestimmung keinerlei Wirkung. Die Muni wurde mir allerdings im Display der Waffe trotzdem abezogen. Kacke.
Wenngleich wir keinen Zugriff auf unsere Cybersysteme hatten, schienen diese dennoch voll funktionsfähig und aktiviert. Ator weigerte sich, einen Zauber zu versuchen, doch Puppetmaster wirkte einen seiner Meinung nach wirkungsvollen Unsichtbarkeitszauber, ohne allerdings für uns andere unsichtbar zu werden.
Ok. Life sucks, aber was blieb uns? Und wir wanderten los.

Der Weg endete abrupt an einem breiten, dunklen Fluß, bis zu dessen Ufer links und rechts des Weges der Wald reichte.
Ein hölzerner Steg am Ende des Weges, einige Meter lang und mit Fackeln erhellt, schien der Ursprung des von uns ausgemachten Lichtes zu sein. Daran festgemacht entdeckten wir ein langes hellblaues Fiberglasboot mit der Aufschrift „Aqua Park“.
„Jetzt wird’s absurd!“ entfuhr es Dust.
Plötzlich stand eine annähernd zwei Meter große, in dunkle Gewänder gehüllte Gestalt am Ende des Steges und winkte uns zum Boot.
„Also Leute, das gefällt mir nicht“, befand Puppetmaster.
„Ach Quatsch, wir gehen da mal hin und quatschen mit dem“, meinte leon.
„Das ist bestimmt der, der ’nen Taler will“, brummte Ator hinter uns. „Und Taler haben wir nicht, also lasst uns hingehen und mit dem quatschen“, ergriff leon die Initiative und ging vor.
Wir folgten ihr.

Unter der Kapuze der Gestalt erklang eine Stimme, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es war die von JD.
„Willkommen an diesem jenseitigen Ort. Ihr werdet nicht weiter kommen, ohne euch unter Beweis zu stellen.“
„John?“ hörte ich leon noch fragen, dann hörte ich JDs Stimme meinen Namen sagen. Nicht meine Straßennamen Silencio, sondern den Namen, auf den sich meine Eltern für mich geeinigt hatten: Eric Miller.
Ich durchlebte die schrecklichen Momente erneut, als JD im Helikopter, vermeintlich bereits gerettet, durch unsere Hand gestorben war. Dusts verblüfft-verzweifelten Schrei im Kom und meine Empfindung, im Pilotensitz festgenagelt zu sein und nicht eingreifen zu können … etwas, was ich nie wieder erleben wollte.
Und dann fand ich mich schließlich in einer Strömung gefangen, die mich unter Wasser zog. Ich kämpfte mit allem, was ich hatte. Wasser drang in meinen Mund. Ich spuckte es aus, versuchte zu atmen und sog Wasser in Richtung meiner Lungen. Ich ruderte mit den Armen und hustete das Wasser aus. Ein plötzlicher Sog, dem ich nichts entgegen setzen konnte, zog mich unter Wasser. Ich versuchte, den Atemreflex zu unterdrücken. Sollte ich wirklich ertrinken? Mein Körper schrie nach Luft. Ich gab mit meinen Kunstmuskeln und meiner natürlichen Konstitution, was in mir steckte. Es brachte mich der Wasseroberfläche nicht näher. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der zähen Umklammerung des Wassers wurde mir schwarz vor Augen. Es wurde kalt. Ich war tot!

Und dann stand ich wieder auf dem Steg. Neben mir meine Chummer, denen ich ansehen konnte, dass sie Ähnliches durchgemacht hatten wie ich. „Trotz eures Versagens und ungeachtet der Tatsache, dass ihr der Aufgaben nicht wert seid, ist es mir nicht erlaubt, euch die Passage zu verwehren.“ Nachdem ich gerade seinen Tod nochmals miterlebt hatte, wurde mir bei JDs Stimme sehr unwohl. „Bitte steigt ein.“ Wir stiegen ein. leon konnte es nicht lassen.
„John, was ist los?“ sprach sie unseren Fährmann an und erhielt keine Reaktion.
„Das ist nicht JD, verdammt“, fuhr ich sie harsch an.
Sie schien nicht überzeugt und suchte weiter das Gespräch, als der Fährmann uns abstieß. Wir waren einige Dutzend Meter weit vom Steg entfernt, als leon uns auf eine Gestalt aufmerksam machte, die auf jenem erschienen war.
Die weibliche Gestalt trug eine schillernde, regenbogenfarbene Robe, die im Licht der Fackeln des Steges irisierend flackerte. Während unser aller Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war, wob sie mit ihren Händen ein farbenfrohes Netz um den Steg, als würde sie ihn vor uns abschirmen und verschwand dann in der Dunkelheit.

Und plötzlich saß ich eingequetscht zwischen meinen Chummern auf der Rückbank eines Minivans, der über eine holprige Straße fuhr. Irgendwie passten wir alle fünf in den hinteren Teil des Wagens, was eigentlich der Physik zu wiedersprechen schien, da hier eigentlich nur vier Norms, und nicht fünf vollausgerüstete Runner, reinpassen sollten.
„Hat einer von euch zufälligerweise Feuer? Der verdammte Zigarettenanzünder dieser Karre ist im Arsch.“
Mein Blick wanderte zum Fahrer unseres neuen Gefährts. Ein Elf mit dunkelbraunen, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haaren und einem dunlken T-Shirt. Neben ihm auf dem Beifahrersitz eine junge Frau, mit Armreifen und einem Amulett, welche ich für Foci halten wollte. Auf der Armatur zwischen den beiden hockte die Wackelkopfvariante eines Deutschen Schäferhundes und blickte mich treu an.
Mein Blick traf den des Fahrers im Spiegel und ich erkannte diese Augen, auch wenn ich das Gesicht noch nie unbemalt gesehen hatte: Harlekin!
Die Lady, die bodyguardgleich neben ihm saß, kannte ich ebenfalls. Es handelte sich um Jane Foster. Ehrans Tochter, die wir vor einer gefühlten Ewigkeit im Auftrag Harlekins entführt hatten.
Ich bin zwar bis zum heutigen Tage Nichtraucher, aber Feuer habe ich immer dabei. Ich reichte ihm also mein Sturmfeuerzeug. Harlekin nahm es und entzündete sich breit grinsend eine Zigarette. „Super“, quetschte er aus seinem Mundwinkel hervor.
Ich erhaschte einen Blick auf sein T-Shirt und stellte verdutzt fest, dass es das Cover von Pink Floyds LP „Dark Side of the Moon“ zeigte. leon schien es auch entdeckt zu haben, denn sie konnte sich einen Kommentar „Hey, good music!“ nicht verkneifen.
„Hey, Mann, wohin soll’s denn gehen?“ fragte ich Harlekin.
„Was is’n das für ’n Typ?“ hörte ich Puppetmaster flüstern.
„Das ist der Harlekin“, antworte Ator leicht gelangweilt.
„Wohin es geht?“ Der heute Unbemalte auf dem Fahrersitz grinste. „Laßt euch überraschen. Es wird euch interessieren. Ich verspreche es euch.“
„Wird’s uns auch gefallen?“ fragte leon skeptisch.
Harlekins Grinsen erstarrte ein wenig. “Das weiß ich nicht, aber jetzt wo ihr schon mal hier seid… und ändern können wir es sowieso nicht… die Mauern hinter uns sind abgebrochen… ich bin auch nicht gefragt worden…“ Für einen Moment schien er abwesend und damit überfordert, zusammenhängende Sätze von sich zu geben. Dann straffte er sich und schien ganz der übliche. „Weißt du, wenn das Schicksal seine Hand auf deine Schulter legt, kannst du dich schwer dagegen wehren.“
„Sacht mal bin ich eigentlich der Einzige, der sich mittlerweile fühlt, wie in ’nem verfickten Hieronymus Bosch-Gemälde?“, hakte Puppetmaster ein.
Harlekin nahm einen tiefen Zug an seiner Zigarette. „Ich weiß gar nicht, was euer Problem ist? Okay, ihr kommt direkt aus den Niederwelten… äh, ich meine… wie heißt das jetzt… ah, Metaebenen heißt es in diesem Jahrhundert, aber ich denke, das sollte euch nicht weiter verwirren, oder? Ihr seid jetzt hier, in der realen Welt.“
„Hey, hey, hey, gewagte These“, beeilte sich leon einzuwenden.
Ich versuchte Kontakt zu Jane aufzunehmen. „Ist es gut verheilt? Du weißt schon, das Ding da an deiner Hüfte.“
„Ich hab damit keine Probleme mehr“, kam kurz angebunden zurück.
„Beim letzten Mal, als wir dich gesehen haben, sah das ganz schön scheiße aus!“ versuchte ich abermals meinen Charme, blieb aber erfolglos. Ich weiß nicht genau, wo leon das plötzlich her hatte, aber sie fragte Harlekin nach Goronagee. Ich wußte zwar, daß der ganze Kram mit den unsterblichen Elfen und früheren magischen Zivilisationen leon ganz schön in den Bann gezogen hatte, aber woher hier die Verbindung stammte, kann ich nicht sagen. Harlekins Antwort überraschte mich fast noch mehr:
„Paß auf, leon. Du kannst mich jetzt hier weiter nerven und ich bau ’nen Unfall oder du läßt mich in Ruhe diese verdammte Karre zu unserem Bestimmungsort fahren und wir können dann alles klären.“ Seine Stimme hatte etwas Bestimmendes, was ich bisher noch nicht wahrgenommen hatte und auch leon gab klein bei.
Harlekin schien nichts weiter zu sagen zu haben. Stur fuhr er den Minivan die mit Schlaglöchern übersäte Straße entlang. Unsere Umgebung hatte trotz der nächtlichen Sichtverhältnisse etwas heimisches und ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, in Nordamerika zu sein. Nach einiger Zeit bog Harlekin plötzlich ab und blieb nach ca. achthundert Metern stehen.
„Wir sind da!“ kommentierte der Elf unseren Stop und stieg aus.
Wir taten es ihm nach und befanden uns in einem steppenartigen Gebiet. Im Lichtkegel des abgestellten Minivans konnten wir eine etwa zwanzig Meter durchmessende Fläche ohne jegliche Vegetation erkennen.
Harlekin ging direkt darauf zu und setze seinen Fuß ohne zu zögern auf den blanken Boden, der mutmaßlich kreisrunden Fläche. Er machte ein paar Schritte, drehte sich herum und winkte uns heran. „Könnt ihr es riechen?“
Ich atmete tief ein, nahm aber keinen ungewöhnlichen Geruch wahr. leon und Puppetmaster folgten dem Elfen in den Kreis.
„Ich glaube, hier kann ich sie sogar hören.“ Harlekin stand nahezu auf dem Mittelpunkt der kreisrunden Fläche bar jeden Lebens.
„Was genau ist das hier?“ wollte ich wissen.
„Ich frage mich, wie viele Kreise sie angelegt haben und wie viele Menschen es waren. Ob sie Trommeln benutzt haben oder haben sie nur getanzt?“ orakelte Harlekin vor sich hin.
„Der Ort des großen Geistertanzes„, entfuhr es Puppetmaster.
„So sieht es aus!“ bestätigte Harlekin. „Und vor allem frage ich mich, wer ihnen das beigebracht hat? Das ist der Ort an dem der große Geistertanz das Ende der Vereinigten Staaten von Amerika eingeleitet hat.“ „Cool…“ kommentierte Ator.
„Aber warum wächst hier nichts?“ wollte ich wissen. „Normale Pflanzen sollte das doch eigentlich nicht jucken.“
„Also es ist so, dass Magie, wann immer sie gewirkt wird, einen Abdruck hinterlässt. Normalerweise ist dieser Abdruck so unbedeutend, dass es keine Auswirkungen hat und sich im Astralraum verläuft.“
Ich befürchtete schon, dass Harlekin jetzt Klugscheißer-Man raushängen lassen wollte, aber er kam relativ schnell auf den Punkt.
„Aber wenn die Magie stark genug ist, dann bleibt sozusagen eine permanente Veränderung.“ schloss der Elf.
„Das hier ist also ein ‚Krater‘, oder?“ Ich versuchte wie üblich, mir eine weltliche Analogie zurechtzulegen, um überhaupt den Verknüpfungen folgen zu können.
Er schien kurz zu überlegen und antwortete dann: „Wenn du es so sehen willst… ja.“
„Harlekin, eine Frage“, mischte sich leon ein.“Goronagee.“
„Was ist mit dem?“
„Du kennst ihn?“
„Ja.“
„Wenn du fragst, wer ihnen das beigebracht hat, könntest du nicht auch an ihn denken?“
Ich war mich nicht ganz sicher, ob es klug war, Harlekin immer wieder auf Goronagee anzusprechen. Meiner Erfahrung nach waren die unsterblichen Elfen untereinander nicht unbedingt Freunde, siehe Harlekin und Ehran, und Harlekins vorherige Reaktion auf diesen war auch nicht unbedingt von Freude geprägt gewesen.
„Ich würde es ihm nicht zutrauen“, antwortete der Elf und ich war geneigt, ihm zu glauben. „Aber kommen wir nicht vom Thema und dem Grund unseres Hierseins ab, denn auch ich bin nicht freiwillig hier“, lenkte er zurück auf den Gegenstand seines Interesses.
Jetzt holte er doch etwas weiter aus und erklärte uns letztendlich, dass irgendwer oder irgendwas, genauer konnte oder wollte er nicht werden, mittels des großen Geistertanzes dafür gesorgt hatte, dass das Mananiveau deutlich schneller gestiegen war, als dies natürlicherweise geschieht.
Die von den Schamanen des großen Geistertanz angewandte Form von Magie, die Blutmagie und Selbstopferung mit einschloss, hatte eine permanente Veränderung im Astralraum hervorgerufen, die es feindlichen Wesen, er sprach wortwörtlich von „dem Feind“, ermöglichen könnten, in unsere Ebene der Existenz einzudringen und alles Leben auf unserem Planeten auszulöschen. Angeblich war dies bereits mehrfach geschehen. Einmal hatten nur die großen Drachen überlebt, beim letzten Mal nur die, die sich tief in die Erde eingegraben hatten. Er befürchtete, solche Methoden würden dieses Mal nicht funktionieren.
„Bevor ich weiterspreche, seht es selbst. Ich denke, es ist Zeit zu gehen. Wir müssen sie aufhalten. Wir haben keine Wahl!“ Harlekin winkte uns zu sich und auch ich entschloss mich, das Risiko einzugehen und die seltsame Formation zu betreten.
Er schnippte mit den Fingern und ein Licht erschien über seiner Hand, dehnte sich aus, umschloss uns alle und wurde gleißend hell.


Fortsetzung[Bearbeiten]

Die Fortsetzung der Story um die Runner findet sich unter Memoiren eines Lichtträgers / Harlekins Rückkehr - Part 2

Quellen[Bearbeiten]

Die geschilderten Geschehnisse beruhen auf den Erlebnissen der SC-Gruppe von Benutzer Goronagee. Neben den oben genannten Romanen und Abenteuern fanden folgende Sourcebooks Verwendung:

Liste der Sourcebooks:

Weblinks[Bearbeiten]