Memoiren eines Lichtträgers / Harlekins Rückkehr - Part 0

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Bei den folgenden Texten handelt es sich um das Tagebuch des Runners Silencio, aus dem später die Aufzeichnungen des Teams Bulletproof wurden, welches schließlich den Orden der Lichtträger neu gründete.
Jedes initiierte Mitglied der Lichtträger erhält ein Exemplar dieser Aufzeichnungen unter der Auflage es nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, dennoch erschienen Ende 2075 erste Teile der Aufzeichnungen in verschiedenen Data Havens. Ob es sich um Verrat oder eine Art von Rekrutierungsflyer der Lichtträger handelt ist bislang unbekannt.
Der aktuelle Stand der Veröffentlichung hier, entspricht dem Stand der Veröffentlichung ingame vom 15.10.2076.

Bisher erschienene Kapitel:

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Romane:

Abenteuer:

MeL 32: Harlekins Rückkehr Part 0 / Vorboten

Timecode 23.01.2055 / 22:35:00

Wir hatten alle ganz schön an dem Verlust von JD zu knabbern. Natürlich war jedem von uns klar, daß der nächste Job der letzte sein konnte und wir trugen unsere Haut, wenn auch nicht billig, so doch immer wieder mit voller Absicht zu Markte.
Aber dieser Tod war unnötig gewesen, wenngleich er sich finanziell gelohnt hatte.
Nach einer längeren Phase des alles in Frage Stellens kam ich zu dem Entschluss, dass nur eine Investition in meine Einbauten, eine sinnvolle Investition in die Zukunft war und da wir sowieso alle eine längere Pause brauchten, setzte ich diesen Plan in die Tat um. Ich schenkte mir also zu Weihnachten 2054 ein Cyberwareupgrade mit einem entsprechend luxuriösen Klinikaufenthalt.
Wenn du genug Nuyen hast, brauchst du keine SIN. Und das Beste an der Klinik, die ich mir ausgesucht hatte, war, dass sie einen ausgewählten Kreis von Ergotherapeutinnen beschäftigte, die gegen Aufpreis dafür sorgten, dass einem nicht langweilig wurde.<b/> Ich jedenfalls war sehr entspannt und zufrieden mit dem Service, so dass ich gern und ohne weiter darüber nachzudenken am Ende meines Aufenthaltes einen Feedbackfragebogen ausgefüllt hatte.

Erst als wir uns Abends alle nach langer Zeit wieder bei Ator trafen und meine Chummer von sich aus diskutierten, mit welcher fiktiven Person sie sich am meisten identifizierten, wurde ich hellhörig.
„Wie kommt ihr denn darauf?“ mischte ich mich in das bereits laufende Gespräch ein.
leon und Dust haben so ’ne Matrixumfrage mitgemacht und ich bin heute zufällig in so ’nen Typen gelatscht, der für Prosperi Marketing Services anscheinend die gleiche Umfrage unter Passanten durchgeführt hat.“ erläuterte Ator.
Zufällig? Ich würde es ja glauben, aber ich hatte heute auch so einen Fragebogen ausgefüllt und da hören die Zufälle auf.
„Hmm, ob ihr’s glaubt oder nicht, ich hab heute auch so ’nen Fragebogen ausgefüllt.“ warf ich nachdenklich ein.
„Ich dachte, du warst bis heute in der Klinik?“ fragte Dust nach.
„Ja, war ich auch. Aber bei der Entlassung bin ich auch nach der fiktiven Person gefragt worden, mit der ich mich am meisten identifiziere. Und jetzt lasst mich mal raten, ihr seid nach eurer Lieblingsfarbe und -zahl gefragt worden, richtig?“
„Si, und nach den Umständen unter denen wir unsere Leben opfern würden. Abgefahrener Fragebogen!“ musste auch leon ihren Teil beitragen.
„Und ihr glaubt da wirklich an Zufall?“ hakte ich nach.
„Klar, sonst müsste das ja eine Riesenkampagne sein. Ich meine, wenn wir alle am gleichen Tag, unter verschiedenen Umständen an die gleiche Umfrage geraten.“ gab Dust zu bedenken.
Irgendwie fehlte mir das strukturierte Denken und die Analysefähigkeit von JD jetzt schon im Team. „Schonmal dran gedacht, dass es kein Zufall war und wir einfach nur irgendwie verarscht wurden?“
„Das kann ich rausfinden. Ich hab in letzter Zeit meine Computerfähigkeiten deutlich verbessert. Ich check das für uns in der Matrix. Wenn es eine Riesenkampagne ist, sollte ich was finden.“, bot leon sich an und nahm an Ators Billigcompi Platz, den er im Regelfall nutzte, um seine Matrixkommunikation zu tätigen.
Ehe einer von uns Einwände erheben konnte, begann sie eifrig die Tastatur zu bedienen, schien aber bereits nach kurzer Zeit am Ende mit ihrem (Computer-)Latein.
„Also entweder gibt’s die gar nicht oder ich bin einfach unfähig. Letzteres ist eigentlich auszuschließen, könnte aber an der echt bescheidenen Hardware hier liegen. Echt, Ator, investier hier mal ein wenig, das lohnt sich.“ versuchte sie ihr Versagen zu beschönigen.
„Für meine Belange reicht’s!“ versuchte Ator sein schlecht ausgestattetes Homeoffice zu verteidigen.
„Das ist doch Blödsinn!“ warf Dust ein. “Selbst mit der billigsten Hardware solltest du in der Lage sein, einen Eintrag über Prosperi Marketing Services zu finden, wenn die wirklich so ’ne Riesenkampagne zu laufen haben.“
„Ich sag‘ doch, wir sind verarscht worden. Auch wenn ich noch nicht ganz verstehe, was das soll. Die Fragen ergeben doch eigentlich keinen Sinn, oder?“. Ich fragte mich ernsthaft, was jemand mit einem solchen Fragebogen bezweckte.
„Ich kann das auch nicht so auf mir sitzen lassen. Ich sage euch, es liegt an dieser Billighardware hier und die Verbindung ist auch echt bescheiden.“, beschwerte sich leon und warf Ator einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich wollte eh mal wieder bei Tommy vorbei und hier scheint ja nicht viel zu gehen.“. Ein weiterer Blick ließ Ator kalt, der sich bereits wieder den nackten Körperteilen in seinem Trid widmete und damit unmissverständlich klar machte, dass ihn das alles wenig juckte.
„Ok, mach nur. Dann kann Silencio mir mal in Ruhe von seinen neuen Einbauten berichten. Da bist du ja eh nicht so interessiert. Wir warten hier.“, schickte Dust leon schon fast in die Spur.
Die ließ sich nicht weiter bitten und verließ Ators „Gaskammer“.

Nach anderthalb Stunden, die Dust und ich letztendlich mit der Begutachtung von Matrixangeboten für Cyberware unterschiedlichster Hersteller und Preiskategorien, man wird doch träumen dürfen, und ein paar Bier verbracht hatten, erschien leon etwas aufgebracht wieder in Ators Refugium.
„Hi, also Tommy hat auch nichts gefunden.“, begann sie ungefragt zu erzählen. “Scheint so, als gäbe es diese seltsame Marketingfirma echt nicht. Aber ist dann wahrscheinlich auch egal. Aber ich hab eben ’nen echt abgefahrenen Typen gesehen.“.
Dust und ich schauten beide auf, während Ator seinen Blick nicht vom Trid wandte.
„Wie meinst du das denn jetzt wieder?“, wollte ich wissen, irgendwie beunruhigte mich ihr Tonfall.
„Na, ich steige gerade so von meiner Maschine, als mein Blick auf ’nen Elfen fällt, der hier rumlungert. So ca. 1,95 groß, braune Haare zum Pferdeschwanz gebunden und das Gesicht komplett bemalt.“.
Ich guckte sie streng an und irgendwas in meinem Magen ballte sich zusammen. “Wie bemalt?“, wollte ich wissen.
„Na komplett, also über den Augen so Karos und, naja, letztendlich wie so ein Harlekin.“.
Ich musste nicht in Ators Richtung schauen. Ich spürte, wie sein Blick sich auf leon legte und wie die wirklich enorm großen, enorm wohlgeformten und enorm schwingenden Brüste in seinem Trid an Bedeutung verloren. leon schien es nicht zu bemerken und plapperte weiter.
„Jedenfalls hält der Typ drei schwarze Luftballons in der Hand und beginnt hysterisch zu lachen, als er mich bemerkt und dann, ich schwöre, ich habe nur geblinzelt, ist er einfach weg. Crazy, echt crazy!“.
Ators und mein Blick trafen sich und wir dachten wohl beide das Gleiche:
„Das Jahr fängt ja gut an. Harlekin ist zurück!“
Wir hatten zwar leon vor einiger Zeit von unserer Begegnung mit dem unsterblichen Elfen berichtet, aber vielleicht Details zu seinem persönlichen Schminkstil ausgelassen und auch Dust schien deutlich verblüfft über unsere Reaktion.
„Ihr kennt den Typen?“, kam unisono von den beiden.
„’ne Bekanntschaft, auf die wir getrost verzichten können.“, knurrte Ator und mir war klar, dass es an mir war, Dust ins Bild zu setzen und vielleicht einige weitere Details gegenüber leon zu erwähnen.
Gerade als ich mit der Schließung unserer Erinnerungslücken geendet hatte, klingelte mein Kom.
Es war Empty Space und er hatte Arbeit für uns. Also machte ich mich auf zu einem Treffen und überließ den anderen Dreien alle weitere Grübelei zum Thema Harlekin.

Fortsetzung

Die Fortsetzung der Story um die Runner findet sich unter Memoiren eines Lichtträgers / Abseits des Weges - Part 1 / Back to the Roots

Quellen

Die geschilderten Geschehnisse beruhen auf den Erlebnissen der SC-Gruppe von Benutzer Goronagee. Neben den oben genannten Romanen und Abenteuern fanden folgende Sourcebooks Verwendung:

Liste der Sourcebooks:

Weblinks