Japanische Anrede

Aus Shadowiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Achtung.png Dieser Artikel oder Abschnitt hat keine oder unzureichende Quellenangaben.

Hilf das Wiki zu verbessern indem du nach Quellen forschst. Näheres zu diesem Thema findest du auf der auf der Diskussionsseite.

Die Anrede in Japan ist viel komplizierter als im Deutschen. Es werden je nach gesellschaftliche Stellung und Situation verschiedene Formen benutzt. Dazu auf dieser Seite ein paar Beispiele.

Ich

Es gibt einige verschiedene Worte im Japanischen für den Begriff Ich oder auch weiter unten für das Du, wenn man lokale Dialekte mit einbezieht, sind es vielleicht mehr als hundert. Außerdem gibt es Unterschiede bei der Benutzung zwischen Frauen und Männern. Hier eine kleine Liste der wichtigsten Formen.


Lautübersetzung "Ich" wörtliche Übersetzung Situation, in der es benutzt wird weiblich männlich
watashi / watakushi
(atashi) (asshi)
ich Dieses Ich ist die gängigste Ausdrucksart für weibliche und männliche Sprecher. Die Aussprache "watakushi" hört sich etwas förmlich und eckig an, aber "watashi" wird häufig gebraucht und ist ausreichend höflich. Männer gebrauchen es, wenn sie sich höflich ausdrücken wollen. Ansonsten sind diese Worte den Frauen überlassen. "Atashi" ist ein eher umgangssprachlicher Ausdruck. Doch er wird häufig von Frauen gebraucht, weil er weicher klingt. "Asshi" ist äußerst umgangssprachlich und wird gern von Händlern oder Handwerkern benutzt. Standard Standard
atashi
watashi
Dienerin Nebenfrau Dieser Begriff kann nur schriftlich benutzt werden und wird ausschließlich für Frauen gebraucht. Das Zeichen vermittelt einen liebenswürdigen und sexy Eindruck. ja nein
ore
(ora) (oira)
ich Ore wird niemals in einer öffentlichen Situation oder gegenüber einer höherstehenden Person verwendet. Es ist ein ich für Männer, aber in Dialekten benutzen es manchmal auch ältere Frauen. "Ora" hört man nur in einigen Dialekten und "oira" ist eine veraltete Aussprache, die heute noch manchmal zur Parodie genutzt wird. nein ja
boku Diener Boku benutzt man gegenüber höherstehenden Personen, aber es gibt auch einen intimeren Eindruck, wenn man es zu Freunden sagt. Es ist die Form von ich, die am häufigsten von Jungs benutzt wird. nein ja
washi
(wasshi)
ich Diese Form von ich klingt ein wenig arrogant und wird hauptsächlich gegenüber Untergebenen benutzt. Doch die umgangssprachliche Benutzung durch Händler bringt keinen arroganten Eindruck. Die Aussprache "washi" ist möglicherweise eine Kurzform von "watashi". Man sagt, daß es früher hauptsächlich von Frauen benutzt wurde, aber heute ist es nur für Männer. früher ja
ware ich Ware wird nicht in der Konversation benutzt, sondern ausschließlich in der Schriftsprache. Die Pluralform  "wareware" wird benutzt, um die Einheit einer Gruppe zu demonstrieren.  ist ein Zeichen, das die Wiederholung des vorhergegangenen Zeichens anzeigt. Manchmal werden so Pluralformen dargestellt. Aber man benutzt es niemals für  oder . keine besondere geschl. Zuordnung doch meist sind eher Männer gemeint
jibun ich  (...für meinen Teil) Manche Menschen benutzen dieses ich, wenn sie mit Höhergestellten reden. Es hat den Tenor der Geringschätzung der eigenen Person. nein ja
shousei kleines Leben Genau genommen bedeutet dieses ich so viel wie "mein demütiges Ich". Auch diese Form benutzt man nicht im Gesprochenen, sondern ausschließlich in der Schrift. nein ja
wagahai jemand wie ich Auch das bedeutet so viel wie "mein demütiges Ich", aber betont mehr die eigene Identität. Es gibt einen bekannten Roman von Sohseki Natsume namens "Wagahai bin eine Katze", das Tagebuch einer Katze, die die Personen eines Hauses beobachtet. nein ja
uchi (mein) Haus "Uchi" wird häufig in Dialekten der westlichen Region benutzt, meistens von Frauen anstelle von "atashi". Es vermittelt einen sehr intimen Eindruck. ja selten
wate
(ate)
ich Ein Dialekt der Kansai-Region. Was daran so seltsam ist, ist, daß es von Menschen aus Kyoto ausgesprochen anständig klingt, aber vulgär wenn Leute aus Osaka es benutzen. Es ist das ich, das Maiko-Tänzerinnen gebrauchen; die Frauen mit dem höchsten Grad der Geishas. ja ja
wai ich (du) Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Kansai-Dialekt und um einen ziemlich vulgären Ausdruck. Seltsamerweise wird dieses Wort auch für dubenutzt. Man muß aus der Situation heraus erkennen, welche der beiden Bedeutungen gemeint ist. selten ja
temae
(teme-e)
Gegenüber Ein altes Wort, meistens benutzt von Händlern und Handwerkern. Das Wort wird gleichermaßen für ich (derjenige vor dir) und du (derjenige vor mir) benutzt. "Temee" ist eine unhöfliche Version. selten ja
ora ich Ein Dialekt, der in Zentraljapan noch manchmal von Älteren benutzt wird. ja ja
oira ich Ein alter Dialekt aus Zentraljapan, der von Jungen benutzt wird. Es sit eine Variation von "ora". nein ja
wachiki ich Ein alten Wort, das in der Edo-Periode von Geishas benutzt wurde. ja nein
sessha unfähige Person Samuraikrieger benutzten dieses Wort. nein ----

Du

Lautübersetzung "Du" wörtliche Übersetzung Situation, in der es benutzt wird weiblich männlich
anata ehrwürdige Person Dieses Du ist die gängigste Ausdrucksart für weibliche und männliche Sprecher. Die Aussprache "an-ta" ist eine umgangssprachliche Variation davon und meistens zwischen Leuten gebraucht, die sich gut kennen. Das Gegen-ich dazu ist watashi . Generell muß gesagt werden, daß ein Du oder Sie im Japanischen relativ selten gebraucht werden, meist benutzt man zur Anrede stattdessen den Namen des Gegenübers. Standard Standard
kimi Majestät Die ursprüngliche Bedeutung dieses Zeichens ist Majestät, in der Bedeutung "Herrscher". Aber sie hat sich geändert, heute wird das Wort zwischen gleichen Partnern benutzt und Untergebenen gegenüber. Es wird als eine Art familiärer Begriff genutzt. Wenn man als Junge ein Mädchen so anspricht, schwingt viel Sympathie mit. Umgekehrt klingt es aber sehr komisch. Das Verhältnis zwischen anata und kimi ist ungefähr so wie der Unterschied zwischen "Sie" und "Du" im Deutschen. Das Gegenwort dazu ist boku . oft ja
kisama ehrwürdiger Herr / Meister Erstaunlicherweise bedeutet dieses Zeichen heute so ziemlich genau das Gegenteil von seiner wörtlichen Übersetzung. Es ist ein unhöfliche Ausdruck, der nur zwischen den engsten Freunden benutzt wird. Frauen benutzen es so gut wie nie. Das Gegenwort dazu ist ore. nein ja
kikou ehrwürdiger Herzog Ursprünglich wurde dieses Wort von Samurai benutzt, um ihre Herren anzusprechen. Heute wird es zwischen ebenbürtigen Partnern benutzt. Vor ungefähr fünfzig Jahren wurde es oft von Studenten benutzt. nein samurai
nanji du Ein veraltetes Wort, das entweder für Gleichgestellte benutzt wurde, oder um Untergeordnete in einem Königsgericht für Adlige anzusprechen. ja ja
omae ehrwürdiger Gegenüber Die Bedeutung von "omae" ist ungefähr "Du, mir gegenüber". "O" steht am Anfang eines Wortes, um Höflichkeit auszudrücken. Heute hat es seine Bedeutung allerdings weitgehend verloren und "omae" wird zwischen Gleichgestellten sowie Untergebenen benutzt. "Omee" ist eine unhöfliche Variation davon. Das Gegenwort dazu ist ore . Für enge Freunde gibt es die Redewendung "Beziehung zwischen ore und omae". ja ja
omahan ich Das Wort stammt aus einem Dialekt aus Kansai. Es ist die Höfliche Form von "omae". ja ja
wai ich Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Kansai-Dialekt und um einen ziemlich vulgären Ausdruck. Seltsamerweise wird dieses Wort auch für ich benutzt. Man muß aus der Situation heraus erkennen, welche der beiden Bedeutungen gemeint ist. selten ja
temae Gegenüber Ein altes Wort, meistens benutzt von Händlern und Handwerkern. Das Wort wird gleichermaßen für ich (derjenige vor dir) und du (derjenige vor mir) benutzt. "Temee" ist eine unhöfliche Version. selten ja


Quellen

Dieser Artikel ist eine Erfindung von Benutzer Harekrishnaharerama.