Talentleitungen
Talentleitungen (engl. Skillwire) sind ein Cyberware-Implantat, dass es dem Benutzer ermöglicht, auf sogenannte Actionsofts zurückzugreifen. Diese vermitteln ihm Wissen über Bewegungen, die er vorher nicht kannte. Die Talentleitungen sind zwingend erforderlich, um diese Art von Softs nutzen zu können, da es - anders als bei Linguasoft-Chips - nicht genügt, sie einfach in die Datenbuchse zu stöpseln.
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Funktion
Dieses Wissen bzw. die körperlichen Fertigkeiten, die die Soft vermitteln, sind nur solange verfügbar, wie sich der dazu passende Chip in der Chipbuchse befindet (ältere Modelle) oder wie das Talent über den Kommlink eingebunden ist (neuere WiFi-Modelle). Sobald dies nicht mehr der Fall ist, verliert der Benutzer das Wissen wieder augenblicklich. Daher tritt - entgegen anderslautender Geschichten auf der Straße - bei der Verwendung von Talentsofts keinerlei Lerneffekt ein und für magische Zentrierungsfähigkeiten eines Initiaten bieten sie keinerlei Nutzen.
Technisch gesehen handelt es sich bei den Talentleitungen um ein System neuromuskulärer Kontrollen, das entlang der natürlichen Nervenbahnen angelegt wird, was zwangsläufig einen - mit entsprechendem Essenzverlust verbundenen - massiven Eingriff in den menschlichen bzw. metamenschlichen Körper darstellt. Um den vollen Nutzen aus einer Aktivsoft zu ziehen benötigt man ein Talentleitungssystem - das durchaus teuer sein kann.
Verwendung
Konzerne lieben es, ihre ungelernten Arbeiter mit billigen (u. U. sogar gebrauchten) Talentleitungen zu vercybern, um so jedweden Anlern- und Trainingsaufwand einzusparen, wobei die betreffenden Arbeitskräfte häufig die Kosten für 'ware und Implantation sogar noch von ihrem Lohn abstottern müssen. Für die Arbeiter ist diese "verchipte Arbeit" dagegen deutlich weniger angenehm, weil der Einzelne nach Feierabend i. d. R. gar nicht weiß, was er den ganzen Tag gemacht hat, und deshalb positive psychologische Effekte der Arbeit ausbleiben und sich die Betreffenden unerfüllt fühlen. Dies fördert letztlich bei den Arbeitern die Tendenzen sowohl hin zu Depressionen als auch zur Weltflucht, Abhängigkeitserkrankungen und einer generellen Unzufriedenheit, die sich im Extremfall in Anfällen von Maschinenstürmerei entladen kann...
Manche Leute bekommen auch eine einzelne Talentsoft fest verdrahtet, was meist unfreiwillig geschieht. Dies dient etwa dazu, einen Zwangsarbeiter mit den nötigen manuellen Kenntnissen auszustatten, ohne ihn erst mühsam ausbilden oder anlernen zu müssen. Im Regelfall hat der Herr und Meister des Unglücklichen die Möglichkeit, eine solche Talentsoft bei Bedarf mittels Fernsteuerung ein- und auszuschalten, so daß der Träger der Soft sie nur für die Fronarbeit für seinen Besitzer nutzen kann. Auf diese Art wird moderne Sklaverei auf eine ganz neue Stufe gehoben...
Sonstiges
Talentsoftverwaltung ist lange eine Kunst für sich gewesen. In den 2050ern und 2060ern gab es Talentsoft-Jukebox, die implantiert und mit den Talentleitungen verdrahtet werden konnten und es erlaubten, mehrere unterschiedliche Talentsofts gleichzeitig aktiv zu haben, auf die der Benutzer abwechselnd (oder sogar zeitgleich) zugreift.
Metzger
Ähnliche Vorzüge bietet auch eine Mehrfach-Chipbuchse. Heutzutage ist es allerdings üblich, das über das Kommlink zu erledigen, auch wenn es Chipbuchsen weiterhin gibt. Die Jukebox hingegen ist obsolete Tech.
Um Träger von Talentleitungen unschädlich zu machen, werden Talentblocker eingesetzt. Das sind Chips, die ein permantes Störsignal durch den Körper senden. Dieser wird dadurch in seinen Fähigkeiten und seiner Feinmotorik erheblich eingeschränkt.
Billy the Chip
SpecSec
Quellen
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Talentleitung in der Shadowhelix, der dort unter GNUFDL steht. Eine Liste der Autoren findet sich hier.
Primärquellen zu Talentleitungen sind: