Memoiren eines Lichtträgers / Harlekins Rückkehr - Part 3

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Bei den folgenden Texten handelt es sich um das Tagebuch des Runners Silencio, aus dem später die Aufzeichnungen des Teams Bulletproof wurden, welches schließlich den Orden der Lichtträger neu gründete.
Jedes initiierte Mitglied der Lichtträger erhält ein Exemplar dieser Aufzeichnungen unter der Auflage es nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, dennoch erschienen Ende 2075 erste Teile der Aufzeichnungen in verschiedenen Data Havens. Ob es sich um Verrat oder eine Art von Rekrutierungsflyer der Lichtträger handelt ist bislang unbekannt.
Der aktuelle Stand der Veröffentlichung hier, entspricht dem Stand der Veröffentlichung ingame vom 15.10.2076.

Bisher erschienene Kapitel:

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Dieser Text kann Informationen enthalten durch die der "Genuss" folgender Romane und Abenteuer eingeschränkt wird:

Romane:

Abenteuer:

Mel 41: Harlekins Rückkehr Part 3 / Nachwirkungen[Bearbeiten]

Timecode unbekannt[Bearbeiten]

Die Hitze traf uns wie ein Sommergruß aus der Hölle. Der Schweiß auf unserer Haut verdunstete schneller als wir schwitzen konnten, und als wir uns umdrehten, sahen wir keine Tür mehr, durch die wir gekommen sein konnten.
Vor uns lag eine weite Ebene, die durchzogen war mit unzähligen, etwa zehn Meter breiten und sicherlich einige Meter tieferen Schluchten. Messerscharfe Grate machten das leicht ansteigende Gelände nahezu unpassierbar, wollte man nicht den Schluchten folgen. In der Ferne entdeckten wir drei aktive Vulkane, alle gehüllt in von Feuer erhellte Rauchwolken und immer wieder Brocken in die Luft ausstoßend. Kein wirklich gastlicher Ort.
Ungefähr auf der Hälfte des Weges zwischen uns und den Vulkanen am Horizont schien sich so etwas wie ein Wald zu erstrecken, aber er wirkte nicht einladend und schützend, sondern dunkel und irgendwie grausam. Kein Ort, an dem man Schutz suchen wollte.
Ein Blick in den Himmel über uns offenbarte ein Wolkenmeer angefüllt mit giftigen Gasen, die den Vulkanen entwichen sein dürften. Einige wenige Strahlen gelblichen Lichts drangen durch diese Wolken und hüllten die gesamte Szenerie in ein seltsames Zwielicht. Nahe des Zenits entdeckte ich eine Stelle im Himmel, die heller leuchtete – dort mochte die Sonne, welche auch immer, stehen.
Trotz der Fremdheit und Ungastlichkeit dieses Ortes, fühlte ich mich irgendwie an das Seattle umgebende Stammesland erinnert.

Irgendwas stimmte mit meiner Ausrüstung nicht, und ich blickte an mir herab, bevor ich meinen Blick auf meine Chummer richtete. Meine übliche Panzerjacke und die schweren Boots waren einer wenig Schutz verheißenden Lederkluft einfachster Machart gewichen und meine Füße steckten statt in mit Stahlkappen versehenen Kampfboots, in simplen Lederschuhen, deren Sohlen mich nicht einmal vor den spitzen Steinen des Untergrunds bewahren konnten. Das gewohnte Gewicht des Predator fehlte und an seiner Stelle fand ich ein einfaches Messer minderer Qualität. Über den Rücken geschnallt trug ich einen Bogen und einen Köcher… wtf happened to my Ares Alpha Combat Gun??? Auch meine Cyberware schien sich in Wohlgefallen aufgelöst zu haben, und anstelle des Induktionspads meiner Smartgunverbindung fand ich nur Schwielen an meiner Hand.

Meinen Chummern war es ähnlich ergangen wie mir. Sie steckten, ebenso wie ich, in naturfarbener Lederkluft und waren mit ähnlich primitiven Waffen ausgestattet wie ich.
Es fand sich nicht ein Stück moderner Technik mehr in unserem Besitz und ich fragte mich, wie wir in dieser kargen Umgebung überleben, geschweige denn irgendetwas erreichen sollten.

Shadowtalk Pfeil.png „Deckung!“
Shadowtalk Pfeil.png leon

kam aus leons Richtung, die ihren Blick in den Himmel gerichtet hatte. Und wir warfen uns reflexartig alle in den Dreck. Keine Sekunde zu früh. Ein dunkler Schatten raste mit der Geschwindigkeit eines jagenden Falken auf uns herab.
Puppetmaster reagierte zu spät und wurde am Kopf getroffen. Ich erkannte ein schwarzes, pferdeartiges Wesen mit großen, gezackten Flügeln und einem knapp einen Meter langen, roten Horn auf der Stirn. Ein Einhornpegasus aus der Hölle? Schon erhob es sich wieder in die Luft, um zu einem weiteren Angriff anzusetzen.
leon griff nach ihrer ledernen Peitsche, von der ich nicht glaubte, dass sie ähnlichen Schaden anrichten würde wie ihre gewohnte Monofilamentpeitsche.
Ich griff nach dem Bogen auf meinem Rücken und legte einen Pfeil auf. Eine Bewegung, die mir ähnlich flüssig gelang, wie der Wechsel eines Magazins meines geliebten Ares Alpha, während Dust ihre hölzerne Armbrust spannte und Ator dem Viech einen Zauber entgegen schleuderte. Ich schoss und der Pfeil traf sein Ziel, richtete aber scheinbar keinen Schaden an, lenkte die Aufmerksamkeit von Devils Little Pony jedoch auf mich. Mit wildem Schnauben senkte es seinen Kopf und stieß, sein Horn voran, auf mich herab. Aus dem Augenwinkel nahm ich noch wahr, wie sich auf Ators Körper plötzlich blutende Wunden öffneten, dann traf mich das Horn und durchbohrte mich, da das dünne Leder nicht in der Lage war, die Wucht aufzuhalten. Ich spürte, wie es meine Haut durchstieß, den Weg zwischen zwei meiner Rippen fand und ein Loch in meine Lunge stanzte. Ich wurde herumgewirbelt, als sei ich welkes Laub, als das Viech seinen Kopf hob und mich wie eine Puppe davon schleuderte. Mein Atem wurde zu Blubbern. Blutiger Schaum füllte meinen Mund und ich spürte meine Lunge kollabieren… dann wurde es dunkel.

Da ich noch hier bin, um unsere Geschichte zu erzählen, fand ich mein Ende offenbar nicht durch ein Einhorn auf einer Metaebene, aber fragt mich nicht, wieso, denn den Erzählungen meiner Chummer nach war ich tot.
Sie hingegen wurden von einer kleinen Gruppe „Eingeborener“ gerettet, die sie mit in ihr Dorf nahmen.

Wenn ich versuche mir aus dem, was der Rest von Bulletproof später berichtete, ein Bild zu machen, handelte es sich um eine als steinzeitlich anzusehende Siedlung, die am gleichen Ort erbaut worden war, an dem in unserer Realität Auburn hätte stehen sollen. Die Vulkane ließen sich in Verbindung mit der sichtbaren Küstenlinie und der Insel, die eigentlich nur Vashon Island sein konnte, als Mt.Rainier, Mt.Baker und Mt.St.Helens identifizieren. Und Ator war sich sicher, das reicht mir an diesem Punkt.
Daneben fanden meine Chummer Überreste von geschmolzenem Plasstahl in großen Mengen, so dass sie sich sicher waren, sich in einer postapokalyptischen Version unserer Realität zu befinden, in der Seattle durch eine thermonukleare Reaktion oder Schlimmeres dem Erdboden gleich gemacht worden war. Dies wurde von den Bewohnern der Siedlung weder bestätigt noch verneint. Sie hatten einfach keine Ahnung, sprachen aber gut verständliches Englisch mit leichtem Slang, was die Annahme meiner Chummer noch verstärkte, sich in einer Zukunftsversion unserer Realität zu befinden.

Jedenfalls schienen die Bewohner dieses Dorfes, angeführt von einem gewissen Leroy, der eine frappierende Ähnlichkeit mit Harlekin hatte, in einen Konflikt mit einem anderen Dorf geraten zu sein. Dieses andere Dorf, angeführt von einem gewissen Oscuro, übte Druck aus und versuchte, eine Vereinigung der beiden Dörfer zu erzwingen.
Ich bin nicht ganz schlau aus den wirren Erzählungen meiner Chummer geworden, aber es schien auch noch eine Frau namens Talia eine Rolle gespielt zu haben. Sie wurde zum Preis für den Frieden und war wohl selbst bereit, diesen zu bezahlen und erinnerte mich damit an die legendäre Königin Thayla, von der Harlekin uns erzählt hatte.
Leroy, ihr Mann, schien hiermit jedoch nicht einverstanden und es kam schließlich zu einer finalen Auseinandersetzung, in der meine Chummer scheiterten.
So war zumindest ihr Empfinden als sich ihre Umwelt plötzlich wandelte und sie gemeinsam mit mir in einer weiteren Metaebene erschienen – und näher wollten sie nie auf das Geschehene eingehen.

Fortsetzung[Bearbeiten]

Die Fortsetzung der Story um die Runner findet sich unter Memoiren eines Lichtträgers / Harlekins Rückkehr - Part 4

Quellen[Bearbeiten]

Die geschilderten Geschehnisse beruhen auf den Erlebnissen der SC-Gruppe von Benutzer Goronagee. Neben den oben genannten Romanen und Abenteuern fanden folgende Sourcebooks Verwendung:

Liste der Sourcebooks:

Weblinks[Bearbeiten]