Golems Blog (SWR)

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Golems Blog ist einer der beiden ursprünglichen, im Blog Feeder des Schockwellenreiter-Forums veröffentlichten Blogs. Er wurde von "Golem" verfasst, einem zwergischen Schieber aus Hamburg, der hier vier Blog-Beitrag postete, in denen er Eigenwerbung betrieb, und seine Sicht des Schatten- und Schieber-Geschäfts schilderte. [1]

Blog-Beiträge[Bearbeiten]

Unprofessionalität[Bearbeiten]

erstellt von Golem

Ich hasse Unprofessionalität, wie man aus meinen früheren Blog-Posts durchaus herauslesen konnte. Daher kann ich mir heute mal wieder meine Lieblings-Hasskappe aufsetzen. Warum, fragt ihr? Weil ich versetzt wurde. Einer meiner Lieferanten für Munition ist im Knast gelandet. Und für heute morgen hatte ich seine Lieferung auf dem Schirm, mein Lager sieht wie geplündert aus - glücklicherweise bezahlt geplündert. An sich wäre das nichts, warum ich meinem Zulieferer Inkompetenz unterstellen würde - und nein, ihr bekommt den Namen nicht. In den Knast kann jeder mal gehen. Wenn man es halbwegs vernünftig anstellt und in HH die entsprechenden Leute kennt, bleibt man eh nicht allzu lang drin. Aber ratet mal, warum er einsitzt? Er hat Strafzettel nicht bezahlt. Strafzettel einer falschen ID. Soweit noch alles Roger. Aber warum zum Höllentroll hat er mit genau dieser ID DANACH seinen nächsten Unterschlupf gemietet? Ich sags doch: Dämlichkeit kennt keine Grenzen. Nunja, es kam, wie es kommen musste: Die ID hinterließ Spuren, die aufgelaufenen Geldstrafen waren so hoch, dass die Bullerei wirklich mal ausgerückt ist um das Geld einzutreiben und sie trafen ihn bei seiner Adresse an...

Die Härte war dann auch noch, dass er bei mir angerufen hat, um sich das Geld zu leihen? Seh ich aus wie eine Bank? Achtung, das war eine Fangfrage für die Neulinge unter euch. Denn die Antwort kann nur lauten: Natürlich sehe ich so aus. Als guter Schieber bin ich auch eine Art Schattenbank - beziehungsweise ich habe die Connections, um gegen kleinen Aufpreis entsprechende Schattendienstleistungen zu vermitteln. Ich weiß nicht, ob meinem Zulieferer die 35 Prozent Zinsen p.a. wirklich gefallen, aber für meinen Geschmack ist er damit noch günstig weg gekommen. Mein Verdienst an der Sache? Fünf Prozent Bearbeitungsgebühr und ein Dankeschön der Schattenbank für einen Neukunden. Du bist, wen du kennst, das stimmt immer. In HH gilt aber auch: Du kannst, wen du kennst. Krudes Deutsch, aber wen interessiert das in diesen Zeiten schon.

So, dann setze ich mir mal meine hübscheste rosa Hasskappe auf und ziehe los, um doch noch Munition zu besorgen. Hab eine firme Bestellung reinbekommen. Entweder will da jemand Big Willi stürmen oder einen Krieg lostreten. Was dasselbe wäre.

Dann bis zum nächsten Mal.

Auch Schieber leben nicht vom Tod allein[Bearbeiten]

erstellt von Golem

Hört her, hört her, es weihnachtet sehr. Jedenfalls ist der Regen kälter als sonst und der AR-Spam noch aufdringlicher. Muss also Weihnachten vor der Tür stehen. Oder Ostern. Macht eh keinen Unterschied. Geschenke, Schokolade, Werbemüll, es gleich sich alles auf erschreckende Art und Weise. Eigentlich ist nur die Länge der Ohren unterschiedlich. Wobei: Ich hab hier im HH-Plex eh noch keinen echten Hasen gesehen. Was auf Jesus oder den Cola-Mann genauso zutrifft. Also letztlich schnurz, woran man nicht glaubt. Ich hab es ja nicht so mit Feiertagen im Allgemeinen und Weihnachten im Speziellen. Zuviel Fröhlichkeit auf Knopfdruck. Da zaubert jede Großbestellung ein größeres Lächeln auf mein bärtiges Gesicht.

Gestern kam mal wieder ein Auftrag eines Schmidt rein, auf die Schnelle ein Team zusammen zu stellen. Soweit, so gewöhnlich. Was die Sache aber vielleicht für euch interessant machen könnte ist die Frage, wie ich eigentlich als Schieber bezahlt werde. Oder habt ihr euren Schieber schonmal fragen hören, wieviel Prozent er von eurer Bezahlung für seine Vermittlung erhält? Ich glaube kaum. Der Schmidt jedenfalls war wohl noch etwas grün hinter den Ohren, wollte mir für einen Auftrag der mittleren Gefahrenkategorie - also die Gefahr für mich, durch euer Ableben Leute aus meiner Kartei zu verlieren die ich dann wieder mühsam füllen muss - gerade mal fünf Prozent der Teambezahlung anbieten. Hab ihm dann einen Schnellkurs gegeben:
  • geringe Gefahrenstufe: 5 Prozent Minimum
  • mittlere Gefahrenstufe: 7,5 Prozent Minimum
  • hohe Gefahenstufe: 10 Prozent Minimum
  • Aufschlag für Sondertalente die es nur bei mir gibt oder _extrem_ schnelle Vermittlung (unter zwei Stunden): 2 bis 5 Prozent, je nach Herausforderung
Wir einigten uns letztlich auf 6,25 Prozent der Teambezahlung. Er hatte mehr ausgegeben als er wollte und ich weniger bekommen als eigentlich fällig gewesen wäre. Wie sagte mal ein schlauer Mann: Ein guter Kompromiss ist die Art Deal, bei der beide Seiten hinterher gleich unzufrieden sind. Warum habe ich diesen Nachlass zugelassen? Auch die Schmidts haben nicht nur einen Schieber zur Auswahl, das Geschäft ist hart. Und zufriedene Kunden kommen wieder.

Ihr könnt also davon ausgehen, dass euer Schieber bereits an eurem Job verdient hat, bevor ihr dem Schmidt erfolgreichen Vollzug melden konntet. Üblich ist auch bei unserem Metier, dass wir einen Teil als Vorschuss noch vor der Vermittlung erhalten, einen Teil dann, wenn ihr den Job angenommen habt und den Rest bei erfolgreichem Abschluss. Wobei letzterer gar nicht so groß ist, liegt meistens bei gut 15 Prozent. Den Bärenanteil haben wir also bereits dafür bekommmen, dass ihr euren Arsch zum Verhandlungsort bewegt (oder euch in den Konferenzraum des Schmidt einloggt) beziehungsweise sein Angebot angenommen habt. Der Grund ist simpel: Während es als Runner das Wichtigste ist, den Job sauber zu erledigen, ist die Hauptdienstleistung eines Schiebers die Vermittlung, nicht der Erfolg des dahinterstehenden Auftrags. Klar kommt ein Schmidt irgendwann nicht mehr wieder, wenn die Vermittelten Auftrag auf Auftrag versauen. Aber ab und an ein Fehlschlag ist einkalkuliert und in unserem Geschäft völlig normal, daher wäre es für die beiderseitige Zufriedenheit kaum dienlich, wenn ich dafür deutlich weniger verdienen würde. Wenn euer Troll-Sammy also mitten im Feindesland seine Vorliebe für laute Rockmusik und entsprechende Gesänge beim Stealth-Run entdeckt, verliere ich gerade mal zwanzig Prozent (im Durchschnitt). Der Rest ist dann euer Problem.

Ach übrigens: Wenn ihr noch ein schönes Weihnachtsgeschenk sucht, ich habe gerade einen Schwung "Cavalier Scout"-Holdout-Pistolen rein bekommen. So klein, dass man sie fast überall hin mitnehmen kann. Und seit gut zwei Jahren auch richtig gefährlich, die kleinen Dinger, so vom Bumms und Loch her. Also: Ich erwarte eure Bestellungen!

Dann bis zum nächsten Mal.

Wie man sich einen Schieber verprellt[Bearbeiten]

erstellt von Golem

Und wir sind wieder zurück in Hamburg, der Heimstatt aller unehrlich Arbeitenden in der ADL, die was auf sich halten.

"Sofort", wie ich dieses Wort hasse. Wenn ein Schmidt eine Truppe zusammengestellt haben will, dann immer "sofort" oder besser noch "gestern". Echt hilfreich. Daher heißt es als Schieber, die Klientenkartei sorgsam zu pflegen. Nur so hat man eine Chance, in der Kürze der Zeit überhaupt ein Team zusammenzubekommen, was den Anforderungen des Schmidt halbwegs zupass kommt. Daher war ich Katze dankbar, dass sie mir vor ein paar Tagen einen Tipp hatte zukommen lassen: Sie hatte auf dem Schießstand ein neues Talent entdeckt. Namen verrate ich hier natürlich nicht, aber er soll für einen Jüngling verdammt gut mit der MP umgegangen sein und schnell in der Handhabung. Also auf den Bock geschwungen und ab ins "Hüschens Häuschen", einen intimen Waffenclub im Norden, komplett mit Verkauf über und unter der Ladentheke und natürlich dem obligatorischen Ausprobiergelände hinterm Hof. Ein weiteres Waffentalent würde sich in der Datenbank gut machen, die "verbrauchen" sich immer so schnell. Dank meiner Vorankündigung war der Neu-Sammy auch wirklich da und zeigte gerade auf dem Stand einer Zielpuppe, dass ein Sturmgewehr in gegnerischen Händen und der Wunsch nach intakten Eiern nicht immer kompatibel sind. Aua.

Das Hüschen hat natürlich auch ein gut eingerichtetes Hinterzimmer. Kühlschrank mit Bierchen, Abhörscanner, alles inklusive. Ein Zwanziger und man hat ne Stunde Zeit, sein Ding zu drehen. Der Neuling machte einen auf Eisschrank, als ich ihn dorthin zu einer Besprechung einlud, verballerte noch eben sein Magazin und ging dann schnurstracks vor. Ohne meine Einladung abzuwarten, bediente er sich am Kühlschrank, sogar ohne mir was anzubieten. Manieren wie eine Dryade in der Brunft. Wollte ihn ein bisschen abchecken, fragte die üblichen Sachen runter. Profession. Vorlieben. Einsatzgebiete. Referenzen. Aber sowas hab ich noch nicht erlebt. Der Arsch sagte glatt, dass er weder meine Hilfe, noch die von irgendeinem anderen Schieber brauchen würde. Hat man sowas schon mal erlebt? Ich glaub, mein Lachen hat man trotz der Schallisolierung über den ganzen Platz gehört. Der Neuling offenbarte mir in seiner grenzenlosen Weisheit, dass er sich seine Jobs selber suchen würde und bald so bekannt wäre, dass ER direkt von den Schmidts kontaktiert würde. Nunja, die Unterhaltung war an der Stelle natürlich beendet.

Hab ihm noch den Tipp gegeben, dass in Hamburg das so nicht läuft. Vielleicht in seinem Kuhkaff in Brandenburg, wo er herkam, aber nicht hier. In Hamburg bist du, wen du kennst. Und wer für dich bürgt. Oder wenigstens sagt, dass man dir von 11 bis Mittag vertrauen kann. Naja, hab ihm meine AR-Karte rübergeschoben. Kann sich ja bei mir melden, wenn er zur Vernunft gekommen ist. Falls er so lange lebt. Aber wenn, kann er sich auf die miesesten Konditionen einstellen, die ein Noob je bei mir bekommen hat. Ihr kennt ja den Spruch von wegen "Hand beißen, die einen füttert" etcetera. Also zurück an die Arbeit.

Dann bis zum nächsten Mal.

Willkommen in Hamburg[Bearbeiten]

erstellt von Golem

Willkommen in Hamburg, der Perle des Nordens, dem Schönsten, was Gott je auf Erden hinterlassen hat. Oder so ähnlich. Gut, in Wirklichkeit ähnelt es eher einem ausgewachsenen Dünnschiss des Allmächtigen, jedenfalls was den allgegenwärtigen Gestank Hamburgs angeht. Aber das Essen ist gut. Wenn man auf verseuchten Fisch steht. Aber Spaß beiseite: In Hamburg als Runner KEINE Arbeit zu finden, ist schlicht unmöglich, wenn man sich nicht völlig bescheuert anstellt.

Doch kurz zu meiner Person: Mein Name ist Golem, ein mehr als stattlicher Zwerg von mittlerweile vierzig Lenzen, ehemaliger "Eigentumsrelokalistor" in den Hamburger Schatten, als die meisten von euch Möchtegern-Runnern noch kein missglückter Blowjob von Mami und Papi waren. Da ich mittlerweile über dreißig Jahre in Hamburg lebe und davon den Gutteil in den Schatten verbracht habe, hat mich Zeitgeist gebeten, euch auf dieser Plattform blog-mäßig auf dem aktuellen Stand zu halten, was unsere Perle des Nordens angeht. Solange ich dabei hin und wieder erwähnen darf, dass ICH DER VERDAMMT BESTE SCHIEBER IN GANZ HH BIN ist das für mich okay. Nun wisst ihr also, bei wem ihr eure nächste Großbestellung nach den neuen Ares-Lakua-Sturmgewehren platzieren solltet. Bei Golem, dem Schieber eures Vertrauens. Immerhin bin ich ehrlich: Ich will nur euer Bestes. Euer Geld.

Da ich allerdings nicht so der Erklär-Bär bin, werde ich hier keinen auf Reiseführer machen, da gibt es hier im Netz schon genügend gutes Material. Ich dachte mir eher, ich erzähle euch etwas aus meinem Schieberleben, da fällt für euch sicherlich die ein oder andere Info ab. Heute war beispielsweise einer dieser Tage, an denen man am besten im Bett bleibt. Erst verklickert mir Johnny on the Rocks, dass die Lieferung Beetlejuice - ihr wisst schon, das neue und ach so geheime Knight-Errant-Betäubungsgas - sich um eine Woche verspätet. Hab ja nur schon drei Vorbestellungen. Verbindliche. Für morgen. *seufz* Also fremdeinkaufen gehen. Meine Margen gehen dabei völlig in den Keller. Aber lieber wenig Gewinn, als drei Kunden weniger. In diesem harten Business kann man sich das nicht leisten. Ihr seht also, wenn ich euch sage "Morgen habt ihr den Scheiß", dann habt ihr ihn auch und wenn ich ihn persönlich herstellen muss. Also bitte keine Critter bestellen!

Und dann ist auch noch die Haushaltseinheit meiner Wohnung-Büro-Kombi hopps gegangen. Blabbelte erst was von "Milchpulver leer", nur um dann grünen Schaum aus dem Kaffeespender zu kotzen. Der herbeigerufene Techie sagte, das Scheißgerät hat sich wohl statt Instantpulver für Kaffee diesen Algenmist für Katzes Schönheitsdrink gezogen. Also letztlich meine Schuld, was lasse ich eine Frau auch an meinen Geräten herumspielen. Aber bei diesem wohlgeformten A..., aber ich schweife ab.

Nun denn, dann mache ich mich jetzt mal auf, da draußen Beetlejuice zu besorgen. Angeblich hat Misantroph von den Willis - für die Noobs da draußen, das ist DIE Gang Hamburgs - noch was herumliegen. Vom Laster gefallen. Nee, is klar. Also schlechter als meine Quelle, direkt an der Front, aber solange die Opfer grün kotzend umfallen, soll es mir egal sein, woher das Gas kommt. Verbindliche Bestellungen, ich sagte es ja bereits.

Und damit dieser erste Blog-Eintrag auch irgendeinen Mehrwert hat - außer natürlich für DEN BESTEN SCHIEBER HAMBURGS ZU WERBEN - hier ein kleiner Tipp: Findet VOR eurem ersten Fischzug in HH heraus, in wessen Gangrevier ihr euren aktuellen Stunt durchzieht. Die Hamburger Schatten sind zu klein, als dass man sich nicht zwangsläufig mehrmals über den Weg läuft. Und Gangs haben leider ein gutes Gedächtnis, wer ihnen mal ans Bein gepisst hat. Also schmiert lieber VORHER kräftig, erspart euch hinterher gut die doppelte oder dreifache Summe, um in diesem Gebiet wieder arbeiten zu können.

Dann bis zum nächsten Mal.


Quellen[Bearbeiten]

Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Ausschnitt des Quellenkopie-Artikels "Schockwellenreiter-Forum" in der Shadowhelix, der dort von Benutzer "Loki" erstellt wurde.
(Primärquelle war der entsprechende Blog unter http://www.schockwellenreiter.biz )

Quellendetails:[Bearbeiten]


^[1] - Die Blogbeiträge "Golems" wurden in RL von Jens Ullrich aka "Eismann" verfasst, weshalb nach dessen Trennung vom Pegasus Verlag keine neuen mehr veröffentlicht wurden.